Kappe und Achtkant

Bauphase 1: Kappe und Achtkant

Im April 2020 wurde die erste Bauphase des Restaurierungsprojektes erfolgreich abgeschlossen. Die Windmühlenkappe wurde unter Wiedereinbau erhaltungsfähiger Bauteile restauriert und am 22.04.2020 auf die Mühle wieder aufgesetzt. 

Was in einem Satz kurz zusammengefasst werden kann, war in der Tat eine Aktion, die mehrere Monate gedauert hat und unzählige Arbeitsstunden von Seiten der Facharbeiter der Mühlenbaufirma Pätzmann aus Winsen/Luhe sowie der fleißigen Ehrenamtlichen des Mühlenvereins. Bei einem solchen Projekt ist nichts "von der Stange". Jedes Bauteil musste nach Vorlage der ursprünglichen Kappe nachgebaut oder angepasst werden.

Wir sind unfassbar stolz auf die wunderschöne, neuartige Kappe unserer Mühle, die sich nun fleißig wieder mithilfe ihrer rot-weißen Windrose in den Wind dreht. Auch der Ausblick aus 20 Meter Höhe auf die umliegenden Felder und den Rand der Stadt Sulingen ist atemberaubend.

Bautechnische Hintergründe

Die Kappe der Mühle wurde 2013 aus statischen Gründen und in Absprache mit dem Denkmalschutz abgenommen. Die Schäden an der Kappe warenin erster Stelle durch Witterungseinfluss auf die Vorder- und Rückwand der Kappe entstanden. Die Schweißbahneindeckung der Kappe war lange Zeit noch überwiegend wasserdicht, so dass das originale „gehende Werk“ oder Mühlentechnik der Kappe (Flügelwelle, Kammrad, Bremsstücke, Bremsbalken, Bunkler und Königswelle) in erhaltungsfähigem Zustand waren. Der Windrosenbock mit Windrose musste erneuert werden, damit sich die Kappe der Mühle wieder in den Wind drehen kann.
Reperatur und Aufrichten des hölzernen Achtkants
Der gesamte hölzerne Achtkant hatte sich an der Wetterseite (Westen) gesenkt, was bedeutet, dass der Drehkranz, auf dem sich die Kappe dreht, an dieser Seite ca. 6cm aus der Waage war. Das Absacken des Achtkants war auf alte Fäulnisschäden am Untertafelment und an den Ständerfüßen der Wetterseite zurückzuführen. Die Schwellen des Untertafelments wurden ersetzt und die Füße der Eckstiele stellenweise ausgebessert bevor der Achtkant auf dieser Seite mit Hydraulikpressen hochgebockt und unterfuttert werden konnte. Die Kappe dreht sich nun zum ersten Mal seit mehreren Jahrzehnten wieder in den Wind.

Die Kosten für diese Bauphase beliefen sich auf €100,000. Diese setzen sich zusammen aus Mitteln von der Europäischen Union (ZILE), der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie vereinseigenen Mitteln. 
Mai 2019 / März 2020: Das Balkenwerk der alten Kappe diente als Schablone für die Teile, die neu gemacht werden mussten. Im Inneren der Kappe sieht man die Flügelwelle und das große Kammrad, die nach der Restaurierung wieder ihren Platz in der Kappe fanden.

Videoeinblicke in die Restaurierung und ein virtueller Rundgang durch die Kappe

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